X-Copyright: Jedwede Veroeffentlichung dieses Newsartikels (auch auszugsweise - so auch die EMail-Adresse) ausserhalb von Datennetzen bedarf der schriftlichen Genehmigung des Autors.
X-NewsSoftware: GRn 2.1 Feb 19, 1994
MIME-Version: 1.0
Content-Type: text/plain; charset=iso-8859-1
Content-Transfer-Encoding: 8bit
Message-ID: <mozart.09yn@mozart.berlinet.de>
Date: Wed, 28 Feb 96 01:12:25 MEZ
Organization: <private>
In article <63a7$b$E4SB@p0000006.tindrum.tng.oche.de> microcom@tindrum.tng.oche.de (Wolfram Seidel) writes:
> mozart@mozart.berlinet.de schrieb am 24.02.96 unter dem Betreff
> "Re: Telekom '96 und Gebuehren * PERFIDE!":
>
> > > Mit Sicherheit wird aber nie der Zustand erreicht werden koenne, dass
> > > *alle* zufrieden sind.
> >
> > Ja. Aber wir haben momentan den Zustand, da▀ *alle* _unzufrieden_
> > sind :-)
>
> Interessanterweise handelt es sich hier allerdings schon um eine an
> Hysterie grenzende Massenunzufriedenheit. Diese ist ganz klar auch ein
> Ergebnis entsprechender Berichterstattung in den Medien.
Nein. Das ist ein Ergebnis einer hemmungslosen Ausnutzung einer
Monopolstellung.
> Liest man die ganzen Mails hier, so mu▀ einem unvoreingenommenen Leser doch
> schnell klar werden: so schlecht wie hier dargestellt KANN die Telekom
> garnicht sein,
Ja, das denkt man immer :-) Doch, sie ist es.
> - Hinweise auf das Ausland, dabei aber v÷llig unrealistische Vorstellungen,
> was dort alles kostenlos ist usw....
Gut, da▀ Du mal hier so unbegrⁿndete Halbwahrheiten in den Raum
stellst. In Amerika _ist_ es Tatsache, da▀ Du fⁿr 25 DM / Monat einen
Telefonanschlu▀ (innerhalb von 48 Stunden) installiert kriegst, wo
OrtsgesprΣche kostenlos sind.
Wⁿrdest Du - da die Vorstellung der anderen Poster hier ja so
unrealistisch sind - Deine realistischen Tatsachen auf den Tisch
werfen?
> - falsche Gebⁿhrenberechnungen. Mittlerweile mⁿ▀te doch jeder mitbekommen
> haben, da▀ man Statistiken ganz doll fΣlschen kann und da▀ je nach
> Rechenlage 'ne dolle Gebⁿhrensenkung oder 'ne dolle Erh÷hung rauskommt.
> Eine tatsΣchliche AbschΣtzung, wie sich die Gebⁿhrenreform auswirken wird
> ist anhand der Gebⁿhrentabelle alleine NICHT m÷glich, sondern NUR, wenn man
> auch im Besitz umfangreicher Statistikdaten ⁿber das Telefonierverhalten der
> Deutschen ist. Solche Daten besitzt hier im Brett aber vermutlich niemand.
Das ist richtig.
Es dⁿrfte aber unbestritten sein, da▀ OrtsgesprΣche spΣtestens ab 3
Minuten hemmungslos teurer geworden sind. Und das trifft _alle_
Kunden, denn jeder fⁿhrt OrtsgesprΣche (Werbung Telekom: "58% aller
OrtsgesprΣche sind unter 3 Minuten" - hei▀t aber auch, da▀ 42% darⁿber
sind, also teurer werden. Au▀erdem sind hier Fax-Anrufe
miteinberechnet).
Das trifft - und das ist klar - auf _jeden_ Fall die Benutzer von
Online-Diensten. Fⁿr diese stark wachsende Benutzergruppe bedeutet es
auf jeden Fall eine Gebⁿhrenerh÷hung - verbunden mit einer gewaltigen
SchΣdigung der Wirtschaft.
> - die prinzipielle Meinung, da▀ Telefonieren Grundrecht und Kostenlos sein mu▀
> und das jede Gebⁿhr an sich schon zuviel ist.
Das sagt keiner. Die Beschwerden richten sich nur gegen die
Monopolstellung der Telekom und die Ausnutzung dieser Position.
Verbunden mit verfΣlschender und z.T. betrⁿgerischer Werbung (eine
wurde ja sogar verboten).
> - man kann ja mal ⁿberlegen: was macht die Telekom mit dem ganzen Geld, was
> sie angeblich zuviel einnimmt. Soviel k÷nnen die garnicht auf der hohen
> Kante haben oder nutzlos verprassen.... zwangslΣufig mu▀ davon irgendwas den
> Kunden an anderer Stelle zugute kommen.
Zugute kommen. Ach ja, ich verga▀. Die Telekom ist ja eine Art
Heilsarmee. Alles nur gute Menschen, die in erster Linie an andere
denken.
Die Telekom will soviel Profit wie m÷glich machen, um finanziell am
gⁿnstigsten in der B÷rse einzusteigen.
> Ich bin jedoch davon ⁿberzeugt, da▀ nach ein paar anfΣnglichen Turbulenzen die
> Telekom einen erheblichen Marktanteil behalten wird.